Angeregt von dem Hörspielbahnhof – Kaiserbahnhof bei Joachimsthal kam die Idee auf, in dieser Kirche Hörspiele erklingen zu lassen. Im Sommer 2017 besuchten wir die Hörspielkirche Federow, die sich als erste Hörspielkirche Deutschlands vorstellt. Dort hatten wir die Gelegenheit eine langjährige ehrenamtliche Mitarbeiterin zu ihren Erfahrungen zu befragen. Das Projekt Hörspielkirche Prensdorf war geboren!
Dorfkirche Zagelsdorf
Schon im 14. Jahrhundert hatte Zagelsdorf eine Kirche. Im 30jährigen Krieg folgte auf die Pest 1639 ein Brand, der sowohl die Häuser als auch die Kirche zerstörte. Bei Kriegsende hausten in Zagelsdorf noch zwei Menschen in einem Erdloch. Um 1700 wurde Zagelsdorf Küchengut für das Dahmer Schloss. Auf den Grundmauern der ausgebrannten Kirche wurde 1670/80 eine neue errichtet. Der Altaraufsatz trägt die Jahreszahl 1709. Der Taufstein ist 1733 vom Gutspächter Johann Paschke gestiftet worden und das Taufbecken aus Zinn von Pfarrer G. Müller. Seit 1852 gehörte das Gut Zagelsdorfder Familie Pittelko, deren Gräber noch heute auf dem Kirchhof in Zagelsdorf zu finden sind.
Als Pfarrer Witt 1945 seinen Dienst begann, war das Dach der Gutsloge eingestürzt und bei Regen floss das Wasser in den Turmeingang. 1935 wurde das Gut aufgelöst, so dass mit dem Patronat auch die Fürsorge für die Kirche endete. 1951 konnte die Zagelsdorfer Kirche umfassend saniert werden. Pfarrer Witt ließ über der Kanzel und an der Empore Sprüche anbringen. Damals stand dort zum Beispiel: Lobe den Herrn, meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat. (Psalm 103,1).
Heute steht auf der Empore: Jesus lebt. Dieser Spruch wurde bei der Renovierung Anfang der 80ger Jahre angebracht. Die Kirche wurde für die Bedürfnisse der Gemeinde umgestaltet, die kaputten Bänke herausgenommen, ein neuer Hozfußboden eingezogen und von den Spenden aus dem Dorf Stühle und Tische gekauft. 1995/96 wurden Turm, Treppe und Krone saniert. Im Jahre 2000 wurde dann auch die Patronatsloge restauriert, die den Zagelsdorfern nun als Trauerhalle dient.
Die kleine Schuke-Orgel aus den 50ger Jahren wurde 2017 von der Empore ins Kirchenschiff umgesetzt, restauriert, vom Wurmbefall befreit und neu gestimmt. Mit einem neuen leisen Motor und LED-Spieltisch-Beleuchtung ergänzt moderne Technik den vertrauten Klang. Die Zahl der Gottesdienstbesucher ist klein, aber jeden Montag( außer Sommer- und Winterpause) versammeln sich gut zwanzig Menschen aus vielen Orten der Umgebung zum Bibelgebetskreis. Mit Singen, Bibellesen, dem Ausstausch über das Gelesene und mit gemeinsamen Gebet ist dieser Abend eine Stärkung für die beginnende Woche.
Wir haben begonnen die Kirche als Treffpunkt für das Dorf zu nutzen. Das gelingt im Advent bei Stolle und mit Weihnachtsliedern. Weitere Ideen warten noch auf ihre Umsetzung.