Angeregt von dem Hörspielbahnhof – Kaiserbahnhof bei Joachimsthal kam die Idee auf, in dieser Kirche Hörspiele erklingen zu lassen. Im Sommer 2017 besuchten wir die Hörspielkirche Federow, die sich als erste Hörspielkirche Deutschlands vorstellt. Dort hatten wir die Gelegenheit eine langjährige ehrenamtliche Mitarbeiterin zu ihren Erfahrungen zu befragen. Das Projekt Hörspielkirche Prensdorf war geboren!
Kirche Rietdorf
Rietdorf verdankt seinen Ortsnamen der Nähe zu einem Sumpf. Dort im Sumpf war als nachwachsender Rohstoff Schilfrohr (Reet) in Mengen zu finden, was in früheren Zeiten als kostengünstiges Baumaterial für die Dachdeckung diente und den Ort optisch geprägt haben muss. Heute ist davon in Rietdorf natürlich nichts mehr zu sehen, aber der Name ist geblieben. Die alte spätromanische Feldsteinkirche aus der ersten hälfte des 13. Jahrhunderts blieb dabei immer im Zentrum des Dorfes. Im Laufe der wechselvollen Geschichte veränderte sich der sakrale Bau immer wieder. So wurden vor Jahrhunderten einige der ursprünglichen Rundbogenfenster barock vergrößert und die heute noch erhaltene hufeisenförmige Empore eingebaut. Mitte des 19. Jahrhunderts erklang erstmals die Orgel, die nun auch wieder zu den Gottesdiensten in der Kirche – zumindest eingeschränkt - zu hören ist. Das ist in besonderer Weise unserem früheren Kirchenmusiker Helge Pfläging zu danken, der dieser Königin der Musikinstrumente wieder etwas Leben einhauchen konnte. Ein besonderer Höhepunkt ist seit einiger Zeit der Heilige Abend, an dem der Rietdorfer Leo Strelow der Weihnachtsgemeinde seine besondere musische Gabe zu Gehör bringt. Ein paar Geheimnisse birgt das Gotteshaus noch. So verrät uns beispielsweise die alte hölzerne Kanzel, dass unter dem Farbanstrich vermutlich früher einmal die vier Engelisten zu sehen waren; zumindest ist an einer Stelle der Kanzel, wo die Farbe abgekratzt wurde, wieder eine Hand zum Vorschein gekommen. Außerdem zog es zumindest einen Rietdorfer im 19. Jahrhundert aus unserer Region in die weite Ferne. Johann Gottlob Großkopf, geboren und getauft 1851 in Rietdorf, segelte mit einem Schiff im Alter von 27 Jahren als Missionar nach Transvaal/Südafrika. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er dort und prägte nachhaltig seine Missionsstation. Erst 1924, ein Jahr vor seinem Tod, setzte er sich in Stellenbosch (Provinz Westkap/Südafrika) zur Ruhe. Seine 2. Ehefrau Marie, mit der er 40 Jahre verheiratet war, starb ebenda im Dezember 1946